In den vergangenen Jahren habe ich schon verschiedene Fastenarten probiert und war jedes Mal beeindruckt von der positiven und nachhaltigen Wirkung der Fastenzeit.

Dieses Jahr habe ich mich zum 1. Mal zum Zucker Fasten entschieden.

Zucker Fasten – Was heißt das?

Oft wird Zucker Fasten als der Verzicht auf Süßigkeiten und weißen Zucker angesehen. Dann steigen die Fastenden oft auf Zuckerersatz um wie Palm-, Kokos- und ähnliche Zucker, Honig und andere Alternativen zu Zucker. Bei dieser Methode wird der Konsum von Zucker gesenkt und die Ernährung wird insgesamt gesünder. Aber es rüttelt nicht am Problem des Verlangens nach Süßem, das für die Meisten von uns die eigentliche Ursache für den hohen Konsum von Zucker ist.

Daher habe ich entschieden, nicht nur auf weißen Zucker zu verzichten, sondern auch auf die „Ersatzzucker“. Erlaubt ist Obst, in geringen Mengen auch Trockenobst. In geringen Mengen (ca. 2 EL pro Woche) geht Agavendicksaft oder Ahornsirup, sofern kein Zucker zugesetzt wurde. Diese werde ich zum Backen verwenden.

Zuckerverbrauch – Er steigt und steigt

Bei der Beschäftigung mit dem Thema Zucker Fasten bin ich schnell auf den „Zuckerverbrauch“ gestoßen. Ich glaube, jede/r kann bei sich selbst sehen, wie der eigene Zuckerverbrauch in 20 oder 30 Jahren gestiegen ist. Süßigkeiten überall: bei Einkaufen und nicht nur im Lebensmittelgeschäft, sondern auch im Baumarkt, inzwischen sogar im Buchladen. Am Arbeitsplatz stehen Schokolade und Bonbons zur Selbstbedienung. Und dann geht es zu Hause weiter. Denn ich keine Familie kenne, die nicht ein Schrankfach für Süßigkeiten reserviert hat.

Dazu kommt noch der versteckte Zucker. Die meisten Fertigprodukte, wie Soßen, Suppen, Fertiggerichte und Backwaren sowieso enthalten Zucker.

Das Ergebnis ist, dass wir viel zu viel Zucker zu uns nehmen. Diese Zucker-Weltkarte zeigt für 2011 einen Zuckerverbrauch pro Kopf von 120 – 170 g pro Tag. Dabei empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation täglich nur ca. 25 g.

Zeit etwas zu tun. Und da ist es am besten bei sich selbst anzufangen – also auf zum Zucker Fasten.

Zucker Fasten – Erste Schritte

Die erste Woche Zucker Fasten liegt hinter mir. Es war gar nicht so schwer. Vor allem fiel mir auf, wie oft ich zwischendrin mal was Süßes esse. Das sind kleine Momente, wo mich etwas Süßes „anspringt“, die aber schnell vergehen. Für den Arbeitstag habe ich mir Muffins ohne Zucker gebacken (mit Möhren, Quinoa, Datteln). Die sind nicht süß, aber ein guter Ersatz für die Schokolade oder Kekse zum Kaffee. Abends ist es auch schwierig, da knabbere ich dann ein paar Cashewnüsse (unbehandelt – Vorsicht geröstete und gewürzte Nüsse können auch Zucker in der Würzmischung haben).

Außerdem muss ich beim Einkaufen alle Inhaltsstoffe genau lesen. Da gab es schon einige Überraschungen und ich fand Zucker in Produkten, bei denen ich nie damit gerechnet hätte. Vorsicht ist auch geboten bei diesen Inhaltsstoffen: Dextrose, Glucosesirup, Lactose, Maltose, Maltodextrin, Malzextrakt, Raffinade und Saccharose. Hier handelt es sich um Zuckerersatzstoffe.

Zucker Fasten hat sich bisher als Verzicht auf Zucker gezeigt. Gleichzeitig beginnt mein Lernprozess zum Thema Zucker.

Bisher bin ich guter Dinge und gespannt darauf, wie es weiter gehen wird.

Und für alle die jetzt nicht mit dem Zucker Fasten anfangen möchten, habe ich einen anderen Vorschlag.

Vorschlag: Mal einen Tag aufschreiben, wie viel Gramm Zucker du zu dir nimmst. Auf jedem Produkt steht, wie viel Zucker pro 100 g enthalten ist. Da kann man sich das leicht ausrechnen.