Jetzt beginnen wieder die 7 Wochen Fastenzeit. Doch wo kommt diese Fastenzeit her? Und warum 7 Wochen?

7 Wochen Fastenzeit – Ursprung und Bedeutung

Im Christentum sind die Wochen von Aschermittwoch bis Karsamstag die Fastenzeit vor Ostern. Sie dauert 40 Tage, wobei die Sonntage nicht mitgezählt werden. Die Fastenzeit, die ihren Ursprung im ca. 4 Jhdt. n. Chr. hat, wird heute noch von Christen weltweit praktiziert. Dazu gibt es viele Bräuche in der Kirche und beim Gottesdienst während der Fastenzeit, die je nach Konfession und Region mehr oder weniger strikt befolgt werden.

Dabei wird in den 7 Wochen Fastenzeit nicht (die ganze Zeit) gefastet, d.h. keine Nahrung zu sich nehmen. Vielmehr hat die Fastenzeit zwei wichtige Aspekte:

  1. Das Fasten im Sinne von Einkehr halten, sich besinnen auf das Wesentliche;
  2. Das Geben, teilen mit anderen, denen es nicht so gut geht.

Fasten kann also viele Formen annehmen. Sie können auf etwas verzichten. Wie viele Menschen in den 7 Wochen Fastenzeit auf alkoholische Getränke verzichten oder auf Süßigkeiten oder andere Genussmittel.

Aber man kann auch Fasten indem man  eine bestimmte Gewohnheit unterlässt oder sich intensiv mit einem bestimmten Lebensaspekt beschäftigt. Zum Beispiel lädt die evangelische Kirche jedes Jahr zur Aktion „7 Wochen ohne“ ein. 2017 heißt das Motto „7 Wochen ohne SOFORT“.

Wer die 7 Wochen Fastenzeit zum Verzicht und zur Reflektion über das eigenen Leben nutzt, wird sich danach verändert und erneuert fühlen. Dadurch soll die vorösterliche Fastenzeit eine innere Vorbereitung sein das Auferstehungsfest an Ostern.

7 Wochen Fastenzeit – Dauer und Ablauf

Im Christentum wurde die Fastenzeit auf 40 Tage festgelegt. Dies soll erinnern an die 40 Tage, die Jesus fastend und meditierend in der Wüste verbrachte. Aber die Zahl 40 taucht in der Bibel auch bei anderen wichtigen Ereignissen auf. So dauerte z.B. die Sintflut 40 Tage.

7 Wochen Fastenzeit sind aber nicht nur in Anlehnung an die Bibel sinnvoll. Die Erfahrung zeigt, dass 7 Wochen ein guter Zeitraum sind, um die Erfahrung des Fastens innerlich zu festigen.

Wer 7 Wochen auf etwas verzichtet, erlebt in diesem Zeitraum verschiedene Phasen des Fastens.

In den ersten Wochen steht das Erlebnis des Verzichts im Vordergrund. Am Anfang muss zuerst das Verzichten bewältigt werden. Dazu gilt es, ein Genussmittel oder eine Gewohnheit wegzulassen. Gerade am Anfang ist die Lücke, die dadurch entsteht, stark spürbar. Oft muss man Kraft aufwenden und, wenn es mal schwierig wird, nicht gleich aufgeben.

Nach einiger Zeit belastet der Verzicht nicht mehr. Es ist geschafft und man kann den Erfolg und die neu gewonnene Freiheit genießen. Denn auch auf etwas verzichten zu können, bedeutet Freiheit: Freiheit von einem Genussmittel oder einer alten Gewohnheit. Diese Phase möchte ich als die Hoch-Phase des Fastens bezeichnen.

Die letzten Wochen sind manchmal am schwierigsten zu bewältigen. Hier tritt eine gewisse Langeweile ein. Die Herausforderung des Fastens ist bewältigt und das gute Gefühl, es geschafft zu haben, wird geringer. Der Verzicht ist sozusagen schon zur Gewohnheit geworden. Dennoch ist gerade diese letzte Phase enorm wichtig. Hier festigt sich die Erfahrung. Es finden innere Prozesse der Erkenntnis und Veränderung statt. Vielleicht bemerkt man diese nicht gleich. Aber diese letzten Wochen sind es die dauerhaft nachwirken und langfristige Veränderung einleiten.

Egal ob Sie lieber körperlich fasten (auf Alkohol, Süßes, Kaffee oder anderes verzichten) oder sich in Besinnung auf einen Aspekt ihres Lebens konzentrieren, in den 7 Wochen Fastenzeit werden sie sich neu erfahren und neue Kraft und Selbst-bewusstsein gewinnen.